Obmänner Markt(Stadt)musikverein:

1890 – 1893 Dr. Carl Teutschmann, 1893 – 1895 Ignaz Putz, 1895 – 1897 Alois Hofmann, 1879 – 1901 Anton Schmidl, 1901 – 1924 Karl Kubasta, 1924 – 1929 Ludwig Resch

Mit der Gründung des Musikvereines der k.k. Staatsbahnen Amstetten im Jahre 1901, erhielt die Stadtkapelle ihre erste Konkurrenz. Schon nach den ersten Platzkonzerten erhielt die neue Musikkapelle vom „Amstettner Wochenblatt“ anerkennende Kritiken. Die Stadtkapelle war aber durch das Wirken von Stadtkapellmeister Richard Petrowitz weiterhin tonangebend.

1907 wurde zwischen dem Musikverein der k.k. Staatsbahnen und dem örtlichen Leichenbestattungsverein ein Vertrag über die Mitwirkung bei Kondukten abgeschlossen. Die einheitlich uniformierten Musiker mussten mit 36 Kronen bezahlt werden.

Ab 1910 erfuhr die Musikkapelle der k.k. Staatsbahnen einen bedeutenden Aufschwung, die Stadtkapelle hatte nun einen vollwertigen Konkurrenten erhalten. Die sogenannte Eisenbahnerkapelle wurde bald der führende Klangkörper in Amstetten, nachdem 1906 bei den Eisenbahnen Franz Sautner die Kapellmeisterstelle übernommen hatte. Sautner als Kapellmeister streng und genau, als Musiker ein hervorragender Flügelhorn- und Violinspieler, brachte innerhalb kürzester Zeit die Eisenbahnerkapelle in Schwung und festigte ihren Ruf in der Bevölkerung und bei der Konkurrenz.

Ein schwerer Schlag für die Stadtkapelle war 1912 der frühe Tod von Kapellmeister Richard Petrowitz. Sein Nachfolger wird der Drechslermeister Ignaz Josef Drtina, der die Stadtkapelle noch bis 1916 führte.

Kapellmeister „Eisenbahnerkapelle“: 1901 – 1909 Emanuel Geißeder (+5.2.1958 80-jährig), 1909 – 1935 Franz Sautner (+30.10.1958 84-jährig), 1935 – 1938 Franz Brunner, 1938 – 1939 Hans Lernet

Obmänner „Eisenbahnermusikverein“: 1901 – 1903 Alois Joppich, 1903 – 1909 Ludwig Matzinger, 1909 – 1911 Franz Bercic, 1911 – 1915 Alois Joppich, 1915 – 1927 Josef Lichtenegger, 1927 – 1938 Franz Illa , 1938 – 1939 Johann Hopferwieser

Zu Beginn des 1. Weltkrieges mussten sowohl die Stadtkapelle, als auch die Eisenbahnerkapelle ihre Vereinstätigkeit einstellen, da öfters überhaupt keine Grundbesetzung möglich war.

In der Kriegszeit mußten die zivilen Kapellen ihre musikalische Entfaltung erheblich einschränken, dafür traten in Amstetten in der Kriegszeit Militärkapellen in Erscheinung – die „Musikkapelle der Wachmannschaft des „Harter Gefangenenlagers““ und die „Kapelle des 25. Landwehr-Infanterie-Regimentes der Garnison Amstetten“.

Nach dem 1. Weltkrieg schaffte nur die Eisenbahnerkapelle mit 20 aktiven Musikern unter Franz Sautner den Fortbestand. Die Militärkapellen waren noch in der Kriegszeit aufgelöst worden und die ehemals großartige Stadtkapelle entstand auch nicht wieder. Der Musiklehrer Franz Drechsler – ein Musiker der Stadtkapelle unter Kapellmeister Petrowitz – bemühte sich zwar eine neue Stadtkapelle auf die Beine zu stellen, seine persönliche Initiative war aber leider erfolglos. Die Stadtkapelle entstand nicht wieder. In den zwanziger Jahren sind um den Stadtmusikverein zwar noch einige Vorgänge aufzuspüren, eine Musikkapelle bestand aber nicht mehr. So wurde im Vereinskataster bei der Bezirkshauptmannschaft Amstetten erst 1924 der Name „Markt-Musik-Verein“ auf „Stadt-Musik-Verein“ berichtigt. Nach 1929 findet sich keine Erwähnung des „Stadtmusikvereines“ mehr.

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